In den letzten 3 Jahren verringerte sich die Anzahl der einsatzfähigen Schiedsrichter im Kreis um ca. 20 %.
Dies hat natürlich massive Auswirkungen auf die Besetzung der Fußballspiele im Vogtland. Für Außenstehende wird dies zur Zeit bei der Ansetzung der Kreisligaspiele offensichtlich, dass wir zu wenig Schiedsrichter haben. Hier kommt es immer häufiger dazu, dass nur noch der Schiedsrichter mit einem Assistenten angesetzt werden kann. Den notwendigen zweiten Assistenten
muss dann der Heimverein stellen.
Leider konnten wir den geplanten Anwärterlehrgang im September nicht durchführen, da von Seiten der Vereine zu wenig Anwärter gemeldet wurden.
Um für das Schiedsrichterwesen zu werben, möchte der VFV in unregelmäßigen Abständen einen Schiedsrichter in Wort und Bild vorstellen.
Beginnen wollen wir mit Paul Werrmann (VFC Plauen), der aktuell der höchstqualifizierteste Schiedsrichter des Vogtlandes ist. Er leitet Spiele der NOFV-Oberliga der Herren und der A-Junioren-Bundesliga.
Name, Vorname: Werrmann, Paul
Verein: VFC Plauen
Beruf: Student Höheres Lehramt an Gymnasien für Deutsch und Englisch an der Universität Leipzig
SR seit: 16.10.2012
Aktuelle Liga: NOFV-Oberliga Herren und A-Junioren-Bundesliga; SRA in der Regionalliga
Anzahl an Spielen: geschätzt ca. 400
Warum Ich SR geworden bin?
Seit der WM 2010 war ich fasziniert von den Schiedsrichtern, insbesondere von Howard Webb und Dr. Felix Brych. Mich begeisterte die Kombination von (Lauf-)Sport und mentaler Forderung, konkret der eigenen Wahrnehmung zutrauen und diese auch gegen Widerstände konsequent umzusetzen.
Warum würdest du jemandem empfehlen einen Kurs zum Schiedsrichter zu machen?
Die Schiedsrichter-Tätigkeit ermöglicht insbesondere jungen, fußballinteressierten Menschen, ihre Persönlichkeiten zu schulen und sich in Sachen Selbstorganisation, Willensstärke und hierarchieübergreifende Kommunikation weiterzuentwickeln.
Dies bringt enorme Vorteile in späteren Lebenssituationen mit sich, um sich durchzusetzen und zielorientiert zu kommunizieren. Ebenso können hier weniger Fußballbegabte (wie ich) dem Sport treu bleiben und sich verwirklichen. Denn man ist stets mit Menschen in Kontakt und lernt sehr unterschiedliche Charaktere kennen und schätzen, sowohl andere Schiedsrichter, als auch Fußballer, Betreuer und Weitere. Von deren, nicht nur fußballbezogener Erfahrung, lässt sich profitieren!
Schönste Erlebnisse als SR:
Ganz besonders gerne erinnere ich mich in Dankbarkeit an meine Zeit als SR in der Landesklasse. Die in den Saisons 16/17 und 17/18 erlebte Kameradschaft, der Zusammenhalt und die Gemeinschaft mit den Schiedsrichtern im VFV war einmalig.
Weiterhin alle gemeinsamen Erlebnisse mit meinem Weggefährten und Freund Lucas Leihkauf, mit dem ich seit 2012 unzählige Spiele absolvierte!
- SR Sachsenpokalfinale C-Junioren 2018
- SR U17-Bundesliga FC Bayern München – Eintracht Frankfurt am 30.11.2019
- SR Sachsenpokalfinale A-Junioren 2020
- Debüt als SR in der Oberliga am 08.08.2021
- Debüt als SRA in der Regionalliga am 13.08.2021
Vorbild und warum?:
Ein konkretes Vorbild habe ich nicht. Von den deutschen SR bewundere ich Dr. Felix Brych für seine Art der Spielleitung, welche Kommunikation, Nahbarkeit, Konsequenz und Distanz ausbalanciert.
Dein Ziel als SR:
Das Beste zu geben, um das Beste herauszuholen!
Ein Tipp von dir an deine SR-Kollegen oder die es werden wollen:
Ich bin nicht berechtigt und zu jung, um Tipps zu geben. Wichtig finde ich dennoch, Fehler immer bei sich selbst zu suchen (nicht bei anderen) sowie keine Verbissenheit einziehen zu lassen. Es ist ein Hobby, es ist Freizeit, es muss Spaß machen!
Was ich sonst noch sagen möchte:
Der Unterstützung meiner Mentoren verdanke ich meine Entwicklung als SR!
Vielen Dank an alle, die an mich glaubten und mir mit ihrer Erfahrung halfen, mich weiterzuentwickeln. Ansonsten ist es aktuell ein nicht wegzudenkender Teil meines Lebens, SR zu sein.
Wir wünschen Paul für seine weitere sportliche und berufliche Entwicklung viel Erfolg.
