Von Clemens Zierold
Der ganz große Derbycharakter stammt aber aus vergangenen Zeiten. „Die Schärfe in den Duellen war früher eine andere. Mittlerweile arbeiten beide Vereine im Nachwuchs eng zusammen. Deswegen ist das Verhältnis etwas lockerer. Es ist und bleibt aber ein Derby und der Anreiz vor so einer Partie ist natürlich da“, freut sich Treuens Spielertrainer auf ein stimmungsvolles Derby.
Es gibt nur noch wenige Strohhalme, an denen sich der SV Fronberg Schreiersgrün festhalten kann. Immerhin hat man überhaupt noch einen. Mit einem Unentschieden und einem Sieg ist man zuletzt bis auf acht Punkte an das rettende Ufer herangerutscht. Ein Derbysieg wäre natürlich Balsam für die Seele und eventuell ein Strohhalm, an dem man sich aus dem ganz tiefen Sumpf herausziehen kann. Der FSV wird den Hausherren allerdings nicht den Gefallen tun, sie zu unterschätzen. „Wir haben auf alle Fälle mehr zu verlieren, weil wir die besseren Grundvoraussetzungen haben. Außerdem haben wir Wut im Bauch“, so Meyer. Gemeint ist die Pokalniederlage in der Vorwoche bei Ligaprimus VfB Schöneck. „Wir waren das bessere Team, haben es aber nicht geschafft, in der entscheidenden Zone gefährlich zu werden. Die Konter der Schönecker waren der Knackpunkt. Wir haben uns für einen hohen Aufwand nicht belohnt. Das müssen wir besser hinbekommen“, setzt Treuens Spielertrainer den Hebel bei der Zielstrebigkeit an.
Mit einem Sieg könnte der FSV seinen 3. Tabellenplatz festigen und die Jagd auf das Führungsduo Syrau und Schöneck vorantreiben. Für die Schreiersgrüner hingegen zählen nur noch Siege, wenn man den Kopf noch aus der Abstiegsschlinge ziehen möchte. Ein hitziges Derby ist garantiert.
Wie geht es an der Tabellenspitze weiter? In den vergangenen Wochen wechselte aufgrund von ausgefallenen Spielen die Führungsposition zwischen dem VfB Schöneck und dem SC Syrau hin und her. Durch Syraus Niederlage in der Vorwoche hat es sich der VfB nun vorerst auf dem Platz an der Sonne gemütlich gemacht. Will man den verteidigen, muss weiter gewonnen werden. Am Wochenende wartet ein großer Stolperstein auf die Schönecker. Denn noch keinem Team gelang es in dieser Saison, in Rotschau zu gewinnen. Auch der FSV Treuen und und der SC Syrau gingen bei der SG Rotschau (Platz 5) als Verlierer vom Feld. Sollte der VfB also straucheln, will man in Syrau da sein. Der SCS wird sein Heimspiel am Samstag wieder auf dem Kunstrasen im Plauener Vogtlandstadion austragen. Zu Gast wird ist der BSV Irfersgrün (7.). Keine leichte Aufgabe für die Syrauer, denn der BSV ist 2023 noch ungeschlagen.
Die Vogtlandliga-Wundertüte BCErlbach (10.) ist beim VfB Plauen Nord (13.) zu Gast. Nach der 0:7-Klatsche gegen Syrau rehabilitierten sich die Erlbacher in der Vorwoche mit einem 2:1-Sieg gegen Fortuna Plauen. Der VfB wird gegen den auswärtsschwachen BCE alles in die Waagschale werfen, um das rettende Ufer nicht aus den Augen zu verlieren. Dort stehen derzeit noch punktgleich der SV Kottengrün (12.) und Concordia Plauen (11.). Beide haben Heimrecht und starke Gegner. Kottengrün empfängt die SG Jößnitz (9.), die schlechter dasteht als das eigentliche Leistungsvermögen es erwarten lässt. Concordia bekommt es mit dem FC Werda (6.) zu tun, der das 0:3 aus der Vorwoche vergessen machen möchte. Zudem fährt der 1. FC Rodewisch (8.) zum Tabellenvierten FC Fortuna Plauen.