Ein Punkt wäre schon ein Erfolg

Auerbach.Eine bekannte Fußballregel besagt: Mit einer starken Offensive gewinnt man Spiele, mit einer guten Defensive Meisterschaften. Auch wenn Sven Köhler als Trainer des VfB Auerbach vor dem Start in die neue Saison nicht davon sprechen wird, die Meisterschaft in der Oberliga zu holen, ist ihm klar, was in dieser Saison funktionieren muss: die Defensive. Aus der Schießbude der Regionalliga soll eine Klasse tiefer zumindest ein stabiles Abwehrkonstrukt werden – so lautet das Auerbacher Credo. „Es wird das A und O sein, stabiler zu stehen. Mit einer instabilen Defensive wird es immer schwer“, sagt Köhler. Und beim Auftakt bei Union Sandersdorf am Sonntag, 14 Uhr, dürfte die VfB-Defensive schon vor eine Probe gestellt werden.

Denn obwohl Auerbach als Absteiger in die Saison geht, spricht nach dem Komplettumbruch im Team und einer durchwachsenen Vorbereitung keiner von Aufstiegsträumen. Oben mitspielen – das sollte es vielleicht schon sein. Doch viel mehr scheint im Team aktuell auch nicht zu stecken, wie der Verlauf der Vorbereitung gezeigt hat. Auf einen guten Start folgte eine schwierige Zwischenphase. Erst mit dem 3:2-Sieg gegen Chomutov am Samstag drehte sich wieder der Wind in Richtung Zuversicht.

Und das funktioniert am besten mit Erfolgen. In Sandersdorf wäre dies bereits ein Punkt, wie Köhler betont: „Wir wollen die Trauben nicht zu hoch hängen. Wir treffen auf eine gestandene Oberliga-Mannschaft, die uns natürlich gleich zeigen will, wie rau der Wind in der Oberliga weht“, sagt er und formuliert gleich das Ziel: „Es wäre schon gut, wenn wir einen Punkt mitnehmen.“ Zumal eben jener Knackpunkt für Erfolg oder Misserfolg noch nicht auf dem gewünschten Stand ist: Die neue (zentrale) Defensive mit Marcin Sieber und Matej Dyballa harmoniert zwar schon, aber noch nicht so, wie es sein müsste. Zudem fällt mit Pascal Schardt ein Spieler länger aufgrund von muskulären Problemen aus, der eine echte Alternative ist. „Wir haben drei gute Innenverteidiger, die nun zeigen müssen, was sie drauf haben“, sagt Köhler.

Und wie steht es um die Offensive? Die angespannte Personalsituation in der Offensive hat sich nicht verändert: Weiterhin fallen Lucas Seidel (Autounfall) und Cedric Graf (Schulterbruch) aus. Bleiben mit Marc-Philipp Zimmermann sowie dem zuletzt auffälligen Vojetch Cermus sowie dem spielstarken Besir Baftijar drei Hoffnungsträger. Gerade Zimmermann könnte von einer leicht offensiveren Ausrichtung profitieren, die Köhler ankündigt: „Es liegt in der Natur der Sache, dass wir mit einer jungen Mannschaft offensiver als zuvor auftreten“, sagt er, schränkt aber ein: „Wir werden kein Harakiri spielen.“ Womit auch wieder die Defensivarbeit gemeint ist. Denn ohne eine gute Defensivleistung gewinnt man weder Meisterschaften noch Spiele.

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