Auerbacher Reservisten sollen sich beweisen

Auerbach.Wenn die Lage beim VfB Auerbach in der Fußball-Regionalliga nicht schon ohnehin schwierig wäre, so kommen nun vor dem Auswärtsspiel beim Berliner AK am Mittwoch, 19 Uhr, noch weitere Probleme hinzu. Die Vogtländer reisen mit einem Rumpfkader zum Tabellenzweiten. Gleich vier Spieler sind gesperrt, hinzu kommt auch noch ein berufsbedingter Ausfall.

Ohne fünf Stammspieler, ohne die komplette Innenverteidigung – damit stehen die Aussichten für die Vogtländer beim Aufstiegsaspiranten auf einen Punktgewinn alles andere als gut. „Natürlich macht das alles unsere Aufgabe nicht leichter“, weiß auch VfB-Coach Sven Köhler. Allerdings ist die Aufgabe ohnehin schon so schwer, dass Köhler anmerkt: „Selbst wenn wir in Bestbesetzung zum Berliner AK anreisen würden, hätte die Gefahr bestanden, dass wir das Spiel verlieren.“ Nun macht er seiner Mannschaft im Grunde genommen Mut. Aus der Verzweiflung soll das Team jenen Mut schöpfen, nichts zu verlieren zu haben – und dann doch eine Überraschung zu schaffen.

Aber Köhler hat vor allem in der Defensive große Sorgen: Mit Philipp Müller fällt ein Stamm-Innenverteidiger bis Ende März verletzt aus, in Leipzig haben Marcin Sieber, Johann Weiß und Sempastiano Giaoplari ihre fünfte gelbe Karte gesehen. Damit bleibt dem Coach von vier potenziellen Innenverteidigern kein einziger übrig.

„Das ist natürlich eine schwierige Sache für ein Team, das ohnehin schon viele Gegentore gefangen hat“, sagt Köhler, betont aber auch: „Ich habe mir schon ein bisschen was überlegt.“ Verraten will er zwar nichts, doch stellt sich das Team beinahe von selbst auf. So wird Eric Stiller, der in Leipzig bei der 0:1-Niederlage noch 90 Minuten auf der Ersatzbank sitzen musste, wohl in die Startelf rücken. Und auch Maximilian Schmidt, der zum Punktspiel-Jahresauftakt vor der Abwehr spielte, kann auch in der Innenverteidigung aushelfen. Allerdings reißt dies ein Loch im defensiven Mittelfeld, wo mit Ondrej Brejcha der zweite von zwei Sechsern ebenfalls gesperrt ist. Köhler sagt aber: „Jetzt bekommen eben diejenigen eine Chance, die für sich in Anspruch nehmen, Regionalliga-Format zu haben.“ Und das gleich gegen einen effektiven Gegner. Der Berliner AK hatte mit einer erfolgreichen Hinrunde den Anspruch darauf erhoben, als nächster Berliner Verein den Sprung in die 3. Liga zu schaffen. Nach dem Trainerwechsel von André Meyer, der zum Halleschen FC gewechselt war, zu Benjamin Duda (vorher Germania Halberstadt) hat sich aber auch etwas getan: „Der neue Trainer hat einen etwas anderen Ansatz“, weiß Köhler, der aber sein Team trotzdem in der klaren Außenseiterrolle sieht: „Unser Ziel ist es, dass jeder einzelne Spieler und wir als Team eine ordentliche Leistung abrufen – und dann werden wir sehen, was ergebnistechnisch dabei herausspringt.“

Einer, der nicht für Tore sorgen kann, ist Marc-Philipp Zimmermann. Der Kapitän und Offensivspieler fehlt, weil er Dienst als Polizist schieben muss. Angesichts der Engpässe in der Defensive nimmt Köhler den Ausfall seines Kapitäns fast schon locker: „In der Offensive haben wir noch einige Optionen.“

 

 

 

%d Bloggern gefällt das: